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Gelbe Augen und Reha-Zappelei

Die Zeit hier in Heidelberg zieht sich.

Ich vermisse meinen schönen Norden immer mehr und sehne mich nach Salzluft und Meeresgeruch.

Die vergangene Woche hielt viel Trubel parat. Mehr als ich es begrüßt habe.

Zwar musste ich feststellen, dass das Personal hier in Heidelberg-Königstuhl kompetent ist (was mich echt freut) aber die Ärzte hier über der Maßen vorsichtig sind, dass sie dich bei der kleinsten Unstimmigkeit in die nahe-gelegene Thorax-Klinik in Heidelberg verweisen, wo dort das Personal nur mit den Köpfen schüttelt, warum man gefühlt alle zwei Tage á la Täglich-grüßt-das-Murmeltier-Manier dort aufkreuzt.

"Oh, sie haben Blähungen? - Ab in die Fachklinik, sie sind ja schwer krank, damit ist nicht zu spaßen!"

...sicher, dem aufmerksamen Leser durfte aufgefallen sein, dass ich übertreibe.

Dennoch ist eigentlich jedem, dem Lungenhochdruck ein Begriff ist (und die Ärzte sind hier geschult - oder sollten es zumindest sein) wissen, dass Klima und Medikamentenanpassung manchmal zu Wassereinlagerungen führt.

Wenn dann alle Befunde im Norm-bereich liegen und keine Verschlechterung aufzeigen, meine ich, es reicht sich an die Anweisungen im Vorfeld der Thorax-Klinik zu halten und nach Ermessen die Diuretika-Therapie im Rahmen des Entlassungsbriefs anzupassen. Uffff...

Ich muss aber auch gestehen: Ich bin Anfang der letzten Woche in die Thorax-Klinik eingewiesen worden, weil mein Wasserhaushalt explodiert ist. Dort hat man korrekt gehandelt und mich zum Entwässern stationär aufgenommen. Es war mal wieder eine Schlaflose Nacht in einer Klinik mit ganz vielen Pippi-Pausen. Nächsten Morgen war ich 3 KG leichter und durfte wieder zurück in die Reha.

Wieso, fragt ihr euch, ist das passiert? Tja, zu meinem Glück durfte ich mit dem Herrn Prof. Dr. Grünig persönlich sprechen (Der Facharzt für Lungenhochdruck in Deutschland). Dieser erklärte mir, dass man meine Remodulin-Tetrierung hätte besser pausieren sollen, solang ich in der Rehabilitation stehe. Zuviel Belastung für den Körper. Ansonsten vertrage ich das Klima wohl nicht (Wer bitte tut das auch?), und die Dünne Luft auf dem Königstuhl macht mir auch zu schaffen.

Ich habe jetzt ein neues Wassermedikament bekommen, welches das rechte Herz entlasten soll. Eplerenon.

Der Herr Grünig ist da wohl voll auf Entdeckungsreise und schwört bei PH als Begleittherapie darauf, auch wenn dazu keine Studien vorliegen. Er war Feuer und Flamme.

Nun, die Klinik gab mir als Anfangsdosis 50mg 1x täglich mit, im Brief standen 25mg. Das Chaos war perfekt.

Oben angekommen bemerkte man den Fehler 2 Tage später. Ich wurde von 50mg auf 25mg runtergesetzt - Wassereinlagerungen und Blutdruckabfall waren die Folge. Wieder auf 50mg rauf, nach Absprache mit der Thorax-Klinik. Mein Kreislauf wurde auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Ich kam hier gar nicht voran und habe nun eine Woche in den Wind geschossen.

Seit Montag kann ich endlich aktiv am Therapie-Plan teilnehmen und merke jetzt schon erste Erfolge.

Atemtraining und Mentales Gehtraining sind hier Gold Wert. Das Ergometer pusht meine Leistung zusätzlich.

Alles in allem bin ich wirklich froh hier zu sein und mich gut betreut zu wissen, trotz dieses ganzen Tohuwabohus und den anfänglichen Startschwierigkeiten.

Ich bin froh, dass ich mit dem Auto angereist bin. Auch, dass ich mein E-Bike mitgebracht habe. Der Königstuhl ist wunderschön um Spaziergänge im Wald zu machen. Für unsereins nur sehr beschwerlich.

Mit dem Rad ist selbst das kein Problem mehr und ich konnte schon schöne idyllische Plätzchen in der Natur bewundern.

Das alles nur in den Abendstunden, denn auch hier ist es einfach viel zu heiß.

Vergangenes Wochenende kam mich ein liebevoller und großartiger Mann mehrere Hundert Kilometer aus Schleswig-Holstein besuchen um mich zu sehen.

Ein Verehrer den ich jetzt meinen Freund nennen darf.

All das Gegen-Ankämpfen gegen die Gefühle und die Tatsache, dass ich auf einer Reha bin, haben nichts gebracht. Ich hab mich hoffnungslos verliebt und bin sehr glücklich wie es jetzt gekommen ist.

Und nun soll es wohl so sein. Ich bin wieder in einer Beziehung und es geht mir wahnsinnig gut damit.

Samstag habe ich gemeinsam mit ihm, seiner lieben Mama und Partner die Falknerei Tinnunculus hier in Heidelberg besucht.

Die Falknerin brannte so sehr für das Thema, dass man das Schwitzen anfing.

Gut ok, es war die heiße Mittagssonne...

Dennoch brachte sie soviel Begeisterung für Ihren Beruf auf, dass ich für kurze Zeit selbst Falknerin werden wollte. Einfach großartig! Und so wunderschöne Tiere (Auch das liebe Schwiegertier-in-Spee ;) )!

Eulen, Falken und einen Adler durften wir bewundern. Majestätisch diese schönen Vögel mit ihren durchdringenden gelben Augen.

Jeder, der hier einmal längs schaut, sollte sich diese Show nicht entgehen lassen

(Schleichwerbung Ende)!

PS: Ja, das Bild- und Veröffentlichungsrecht bekam ich dafür, dass ich die Werbetrommel rühre.

Dennoch ist die Überzeugung dazu aufrichtig! ;P


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