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Heimatliches Möwengeschrei und ein Resümee

Eine schöne Zeit in Heidelberg auf dem Königstuhl geht zu Ende.

Seit 1,1/2 Wochen bin ich wieder in meiner geliebten Heimatstadt am Meer.

Salzluft, Wellenrauschen und Wind haben mich begrüßt.

Oh, man. Wie habe ich das Möwengeschrei vermisst! Ich bin viel zu lang weg gewesen.

Ich brauchte eine Woche um mich an mein Heimatliches Klima zu gewöhnen (verrückt!); ich hab gefroren als ich hier ankam.

Ich dachte, die letzte Woche auf Reha würde gar nicht rumgehen.

Zwar hatte ich mich bewusst für eine Verlängerung entschieden, da ich noch einiges aufzuholen hatte, dennoch war zu dem Zeitpunkt mein Heimweh schon so groß, dass ich am liebsten mit den anderen PHlern nach 3 Wochen abgereist wäre.

Ich habe in den sauren Apfel gebissen und eine Woche verlängert um möglichst viel mit zu nehmen und fit zu werden.

Nunja. So sauer war der Apfel gar nicht.

Am Wochenende vor meiner Entlassung fand ein lieber Freund Zeit von Frankfurt nach Heidelberg zu kommen.

Wenn man so jemanden lange nicht gesehen hat, vergeht die Zeit leider viel zu schnell.

Ich danke dir, dass du mich in das fabelhafteste Japanische Restaurant mitgenommen hast, in dem ich je gegessen habe. Wer ebenso auf asiatische Küche abfährt sollte in Heidelberg unbedingt einmal dem "i-KOI" einen Besuch abstatten!

Ich hoffe wir können das nicht erst in einem Jahr wiederholen! Mit dir rum zu blödeln lässt mich für den Moment meine ganzen Sorgen vergessen.

Danach machte ich noch einen kurzen Abstecher zum Schwetzinger Schlosspark.

Soviel Hektar... Hätte man mich dort nicht fit gemacht, hätte ich diese ganzen Kilometer wohl kaum bewältigen können. Ein atemberaubend-schöner und riesiger Garten. Mit soviel liebe gestaltet und angelegt. Leider konnte ich nicht alles sehen. Das werde ich beim nächsten Besuch nachholen.

Ab dem Zeitpunkt war es bis zur Entlassung am Mittwoch nur noch ein Katzensprung.

Am Dienstag statte ich der Thorax-Klinik zum letzten Mal einen Besuch ab um mein Remodulin-Tank noch einmal zur hälfte voll zu tanken.

Ich danke dem Team der PH-Ambulanz, die für mich in der Zeit sowas wie das zweite (oder dritte?) Zuhause geworden ist. Hektik kommt hier gar nicht erst auf, egal wie groß der Auflauf ist.

Ganz besonderen Dank an Fr. Servatius und Fr. Eisert. Ich bin wirklich noch nie so herzlich behandelt worden. Sollte es nötig sein, komme ich gerne wieder!

Ich werde Heidelberg vermissen. Nicht umsonst heißt sie auch "Die Stadt der Liebe" und für mich trifft das ja auch wirklich zu. Doch "Die Stadt des Herzens" bleibt mein geliebtes Kiel.

Ach ja, natürlich wollt ihr auch wissen, wie denn eigentlich die Reha war.

Nun, vom Kardio-Training und den anderen Aufbau-Trainings war es genau auf mich abgestimmt.

Gerade das Mentale Geh-Training hat mir die Angst genommen, Steigungen zu laufen oder Treppen zu steigen.

Das Atemtraining vor Ort hilft mir auch künftig meine Atemhilfsmuskulatur am Morgen zu denen und meine Lunge besser zu belüften. Ganz herzlichen Dank an die überaus kompetente Therapeutin Fr. Hoos!

Bitte machen Sie weiter auf Ihrem Fachgebiet und packen sie das Ding an ein noch gezielteres PH-Training auf die Beine zu stellen. Wenn das jemand schafft, dann Sie.

Das große Aber waren leider die Ärzte. Mir ist bewusst, dass es utopisch wäre alle Ärzte in der Reha Klinik, inklusive Assistenzärzte, in dem Maße zu schulen, wie es die Ärzte der Pulmologie der Thorax-Klinik sind.

Dennoch fand ich es echt schade, dass dort sehr wohl geschulte Ärzte waren, die uns GAR NICHT geschult haben. Mir persönlich machte das nicht sehr viel aus, da ich mir in den vergangenen 1 1/2 Jahren ausreichend Grundwissen zu PH angeeignet habe, aber für frisch diagnostizierte PHler ist das fatal.

Beim Aufnahmegespräch wurde extra mit einer Vorlesung geworben. Ich habe nicht einen Vortrag gehört.

Dafür würde ich zu einem Vortrag über COPD und Asthma eingeladen. Wirklich sehr sinnfrei.

Wenn man sonst Fragen hatte wurde man auf den PH e.V. verwiesen.

Schön, dass man hier wenigstens die Info über den Verein erhält, aber ich frage mich wie das umsetzbar sein soll, wenn man als beispielsweise "frischer" PHler die nette Fr. Friedemann in der Verwaltung anruft. Auch dort wird man auf die Internetseite verwiesen oder bekommt dann Infomaterial zugeschickt, denn dort hat diese eine Person ja auch kaum Zeit alles im Detail zu erklären.

Das kann es nicht sein. Wenn ich schon auf einer Fachbezogenen Reha für Lungenhochdruck bin, sollte ich doch zumindest ein Vortrag über Pulmonale Hypertonie von einem geschulten Facharzt gehört haben, der dort auch Zeit hat meine Fragen zu beantworten, vernab einer kurzen Visite.

Selbst als ich Fragen zu meiner Krankengeschichte an den Oberarzt bei der Visite richtete verwies er unterschwellig auf die PH-Ambulanz der Thorax-Klinik.

Vielleicht bin ich auch ein zu spezieller Fall. Aber sind wir PHler das nicht alle? Jeder auf seine Art?

Ich persönlich habe als "reiner" PHler ein gutes Kardio-Training erhalten, aber Post-OPler oder PHler aufgrund einer Herzerkrankung wurden abgespeist aber es wurde kaum auf ihre Bedürfnisse eingegangen.

Das ist sehr schade. Auch in dieser Reha musste ich leider den Eindruck gewinnen, dass die Ärzte und teilweise auch die Therapeuten Kompetenz vorgaukeln um ihr Gesicht zu waren, anstatt sich einmal rückzuversichern und ein individuelles Reha-Ziel mit den Ärzten neu zu evaluieren.

Natürlich jammere ich euch nicht nur voll und habe diese Kritik an die "Koordinationsstelle"; Der PH-Ambulanz der Thorax-Klinik, weitergegeben.

Alles in allem ist die Klinik die bisher Beste Wahl, die man als Lungenhochdruck-Erkrankter anlaufen kann um eine Rehabilitation zu absolvieren. Doch auch hier besteht durchaus Verbesserungsbedarf.

Ich werde auf meiner nächsten Medizinischen Reha mal Bad-Fallingbostel ansteuern; ebenfalls eine Reha-Klinik, die das Kardioprogramm für PHler des Herrn Prof. Dr. Grünig übernommen hat.

Nun weiß ich ja schon etwa wie der Hase läuft.

Alles in allem war die Reha ein Erfolg für mich. Ich habe meine Leistung etwas steigern können, mein Sauerstoffaustausch hat sich nachweislich verbessert und ich fühle mich belastbarer und sicher im Umgang mit der Erkrankung.

Der Antrag auf Erwerbsminderungsrente ist raus. Allerdings auch ein Antrag auf Leistung zur Teilhabe.

Somit bedeutet das, dass ich eine Umschulung ansteuern werde, in der ich dann nach Abschluss halb-tags arbeiten möchte, wenn alle zustimmen.

Es freut mich, dass man mich auch hier nicht komplett aus dem Arbeitsmarkt ausgeschlossen hat.

Nun heißt es abwarten auf die Dinge die da kommen und noch etwas die freie Zeit genießen.


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